Der ungehinderte klare Blick durch ein Fenster ist für uns moderne Menschen ganz selbstverständlich. Die ersten Glasscheiben im Mittelalter waren jedoch nur bedingt durchsichtig und mit einer fertigungsbedingten Struktur aus dem Guss- und Walzverfahren versehen. Der Wettbewerb unter den Produzenten bestand natürlich darin immer bessere Glasscheiben bis hin zur völlig klaren Qualität herzustellen. Erst nach einer Jahrhunderte andauernden Entwicklungszeit stehen uns nun Glasscheiben in der bekannten klaren und glatten Ausführung zu Verfügung. In einigen Bereichen jedoch ist der ungehinderte Durchblick gar nicht erwünscht oder ganz unangebracht. Hierfür kommt Ornamentglas zum Einsatz, welches mit einer bewusst hinzugefügten Struktur, in unterschiedlichen Mustern, versehen ist. Die alte Bezeichnung Gussglas ist in vielen Regionen ebenfalls noch üblich. Ornamentglas kann zum Beispiel Licht mit kaum nennenswerter Abschwächung durchlassen, bleibt aber nur bedingt durchsichtig. Gegenstände oder Personen lassen sich dann zwar erahnen aber nicht erkennen. Die Bandbreite reicht von fast durchsichtig bis fast undurchsichtig.
Ornamentglas von Drutex
Die Drutex SA ist schon vor Jahren dazu übergegangen, Fensterverglasungen und Verbundglasscheiben selbst zu produzieren. Dazu gehört auch Verbundglas mit Ornamentscheiben. Die Unterschiede liegen im Muster und in der Tiefe, sowie in der Intensität der Musterung. Bei Fensterscheiben bleibt die Außenseite, zur besseren Pflege, in der Regel glatt und die strukturierte Seite wird auf die Innenseite der Doppelscheibe gedreht. Besonders bei Zimmertüren werden auch beide Seiten strukturiert. Zur Verwendung kommt ausschließlich das weltbekannte und absolut reine Floatglas. Unterschiede lassen sich durch verschiedene Ornamentstrukturen verwirklichen, wobei die Prägung auch heute noch mit Hilfe spezieller Walzverfahren erfolgt. Dabei wird das Glas mit einer Temperatur von 1.200° C zwischen zwei Walzen gegossen, die ihre Struktur in das flüssige Glas einprägen. So entsteht ein Glasband, welches nach dem Abkühlen zugeschnitten wird. Die beliebtesten Ornamentmuster sind hier kurz aufgelistet:
Delta, Silvit, Streifen, Chinchilla, Cathedral und Royal King.
Verwendungsbereiche von Ornamentglas
Eine durch die Strukturierung erzeugte Lichtstreuung lässt alle Konturen hinter der Scheibe verschwimmen. Was jedoch hinsichtlich des einzelnen Verwendungszwecks die idealste Strukturform der Ornamente darstellt, ist eher eine individuelle Entscheidung, die entsprechend des Verwendungszwecks gefällt werden muss. Zu den häufigsten Einsatzgebieten gehören Fenster für Bäder und WC´s um gegen Einblicke von außen geschützt zu sein. Eine Teilverglasung mit Ornamentglas im Wintergarten kann ebenfalls Licht, aber keine Blicke durch lassen. In öffentlichen Gebäuden und Büros werden einzelne Bereiche gern auf diese Art abgetrennt, um bewusst auf Mauern verzichten zu können. Dabei ergänzen sich Sichtschutzverglasungen und dekorative Ausstattung oft gegenseitig. In Haustüren bieten sie natürlich ebenfalls als Füllung eine viel genutzte Verwendungsmöglichkeit. Mitunter wird Ornamentglas auch aus rein dekorativen Gründen hinzugezogen.
Vor und Nachteile von Ornamentglas
Es sind die offensichtlichen Vorteile, die eine Entscheidung für strukturierte Verglasung herbeiführen. So kann auf Vorhänge, Gardinen oder andere Sichtblenden verzichtet werden.
Als Nachteil ist im Umkehrschluss die Situation zu sehen, dass Ornamentglas den Durchblick ein für alle Mal verschließt. Es gibt keine Möglichkeit, außer den Fensterflügel zu öffnen.
Fazit
Unter Berücksichtigung der aufgeführten Umstände und der eingehenden Beratung eines Fachunternehmens, bringt Ornamentglas in verschiedenen Anwendungsbereichen erhebliche Vorteile.
Ornamentglas
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