Balkon und Balkongeländer
Was wäre ein Balkon ohne sein zierendes Geländer, – eine nackte Kragplatte die sich kaum zur ästhetischen Aufwertung eines Gebäudes eignet. Zwar ist ein Balkongeländer eine vorgeschriebene Einrichtung die gewissen Bestimmungen sowie Abmessungen in der Höhe unterliegt. In der Gestaltung jedoch ist dem Konstrukteur völlig freie Hand gegeben. Dieser Umstand lässt es zu einem maßgeblichen Teil der architektonischen Ausstattung eines Gebäudes werden. Ein wichtiges Thema stellt in diesem Zusammenhang die Nachrüstung da. Ältere Gebäude verlangen innovative Ideen um vorhandene Situation elegant und unauffällig in die neue Konstruktion mit einzubeziehen, wobei Stil und Ausführung des Baukörpers Berücksichtigung finden müssen, was im vorliegenden Beispiel perfekt gelungen ist.
Eine Konstruktion die Rücksicht nimmt
Stahl ist ein Werkstoff, für den es kaum unlösbare Situationen gibt. Es ist auch nicht nötig, für Verankerungen am Gebäude oder an der Balkonkragplatte Veränderungen vorzunehmen. Mit Ideenreichtum und Erfahrung lassen sich Hindernisse elegant überbrücken oder umgehen, ohne dass das Gesamtbild oder die Statik dadurch negativ beeinträchtigt würde. Wie zu erkennen ist, musste hier eine umlaufende Regenrinne umgangen werden. Um Risse im Beton der Kragplatte zu vermeiden, war es notwendig die Verankerung mit einem großen Abstand zum Rand zu platzieren.
Der so entstandene Abstand der Pfosten stellt nur scheinbar eine Schwächung der Stabilität dar. Denn der mögliche horizontale Druck auf das Geländer wird von dem in der Wand verankerten Handlauf und dem unteren Holm zweifach abgefangen. Das Geländer selbst ist als eine eigenständige Tragkonstruktion konzipiert und verteilt bei senkrechter Druckbeanspruchung die Last auf alle Pfosten und auf die Wandanker gleichzeitig. Daher konnten auch die Abstandhalter der Posten in ihren Dimensionen den Füllstäben angepasst werden, wodurch die Konstruktion ihre elegante Leichtigkeit behält.
Gestaltung und Feuerverzinkung
Die Form des Balkongeländers ist mit seinen senkrechten runden Füllstäben zwischen oberen und unteren Holm als klassisch zu bezeichnen, wobei der obere Holm gleichzeitig als Handlauf dient. Auf Gehrung verschweißte Vierkantrohre geben der gesamten Konstruktion etwas Beruhigendes, da sich die eckige Bauart in der Form der Kragplatte widerspiegelt. Die Abstandhalter zwischen Pfosten und Geländer können auch weitere Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel einen sicheren Halt für Blumenkästen. Für Pflege- und Reinigungsarbeiten hält der untere Holm des Geländers ausreichend Abstand zum Balkonboden.
Die gesamte Konstruktion wurde feuerverzinkt, um dem Stahl eine Lebensdauer für viele Jahrzehnte zu gewähren. Da Zink an seiner Oberfläche etwa nach einem Jahr eine feine graue Oxidschicht bildet, wird jede weitere Zersetzung durch Sauerstoff in Verbindung mit Feuchtigkeit verhindert. Wer es jedoch gern farbig mag, kann einen Anstrich direkt auf die Oxidschicht ohne Grundierung auftragen. Hat sich die Oxidschicht noch nicht gebildet, wird unbedingt eine Grundierung benötigt.
Fazit:
Eine gut durchdachte Stahlkonstruktion in feuerverzinkter Ausführung, die sich perfekt an die vorhandene Gebäudesituation anpasst und durch ihren robusten Widerstand gegen Druck und Stoßbelastungen als besonders alltagstauglich erscheint. Besonders im Zusammenhang mit der Nachrüstung bei älteren Immobilien sollte der Rat eines Fachunternehmens unbedingt in Betracht gezogen werden.
Balkongeländer aus feuerverzinktem Stahl
